FELL

von Florence Read (UA)

Das Ehepaar Joy und Len steckt mitten in einer Ehekrise. Über die Jahre haben sich Ereignisse gehäuft, die ihre Ehe belasten. In einer heissen Sommernacht entladen sich die angestauten Emotionen, als die hochschwangere Joy ihren Mann in einem Kaninchenkostüm auf dem Dachboden überrascht. Sie versucht herauszufinden, was der Grund für seine ungewöhnliche Erscheinung ist. In rasanten Dialogen werden verschiedene Erklärungsmöglichkeiten aufgeboten. Sie reichen von sexuellen Phantasien bis zu tierschützerischen Ambitionen gegen die Firma, für welche Joy arbeitet und welche Tierversuche duchführt. Schliesslich offenbart Len den wahren Grund: Er will von nun an als Kaninchen leben. Er sei kein Mann mehr und wäre im Inneren schon immer "irgendwo" ein Kaninchen gewesen. Von da an beginnt die Situation zu eskalieren. Joy kann seinen Standpunkt weder nachvollziehen noch akzeptieren. Len ist fest davon überzeugt, dass er endlich das gefunden hat, wonach er immer gesucht hat. Sein ewiges Suchen hingegen ist für Joy der Beweis, dass seine "Kaninchen-Identität" ebenfalls nur eine seiner Phasen ist.
Joy versucht mit allen Mitteln, ihren Mann wieder in die "reale" Welt zurückzuholen. Doch obwohl Len sich in seine Argumente verstrickt und sich widerspricht, kann er nicht von seinem Standpunkt abrücken.

Ein herausforderndes Stück, das mit seinen wunderbar komischen Dialogen unterhält und das allgegenwärtige Thema der Toleranz von einer neuen Seite beleuchtet.

DIE AUTORIN
Florence Read entdeckte als Teenager ihren Wunsch zu schreiben erstmals unter der Anweisung von Dramatiker Simon Stephens am Lyric Theatre in Hammersmith, wo sie auch ihr erstes Stück „Buttons“ verfasste. Derzeit studiert Read Englische Literatur an der Universität Oxford, wo sie die Möglichkeit hat, ihr Schreiben in Form und Stil weiterzuentwickeln. So wurde sie auch durch die Förderung der Oxford University Dramatic Society ermutigt, über das Studententheater hinaus eine professionelle Autorenschaft anzustreben. Sie mitbegründete Chiasmus Productions, deren Mitglieder sich für ein konfrontatives weibliches Theater einsetzen, das die starren ideologischen Traditionen der Universität in Frage stellt. Sie gewann mit ihrem Stück „Twin Primes“ am Oxford New Writing Festival 2015, unter Juror Lucy Kirkwood, den Preis für die beste Produktion und den besten Text. Sie arbeitete an der Realisierung ihrer Stücke „Happy Realms“ und „Blow“, die am Edinburgh Fringe Festival 2015 unter großem Erfolg aufgeführt wurden. Weitere Stücke wie „Grimmsby“ und „Lifeboats“ sind in Planung.

Mit freundlicher Unterstützung der Fachstelle Kultur Kanton Zürich, der Walter Haefner Stiftung, der S. Eustachius-Stiftung und der Jürg George Bürki-Stiftung

Aufführungsrechte Kaiser Verlag Wien



Mit Sibilla Semadeni und John Wesley Zielmann
Regie Johanna Zielinski
Dramaturgie Zoé Kilchenmann
Ausstattung Benjamin Burgunder
Licht Patrick Hunka
Technik Alice Schönenberger
Bühnenbau HERZBERG GmbH

Photos Mirjam Herrmann


KELLERTHEATER WINTERTHUR

PREMIERE
Samstag 19. Sept 2020 20 Uhr

WEITERE AUFFÜHRUNGEN
So 20. Sept 17.30 Uhr
Mi 23. Sept 20.00 Uhr
Fr 25. Sept 20.00 Uhr
Sa 26. Sept 17.30 Uhr
So 27. Sept 17.30 Uhr
Mi 30. Sept 20.00 Uhr
Fr 02. Okt 20.00 Uhr
Sa 03. Okt 17:30Uhr
So 04. Okt 17:30 Uhr


PRESSESTIMMEN
PS vom 02.10.2020
Stadtfilter vom 18.09.2020 (Audio)